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Soon may the wellerman come: Seemanslied als Plotterdatei

Das Jahr ist keinen Monat alt und es fühlt sich jetzt schon an wie durch Schlamm zu waten. Der Quarantäne-Blues kommt hier in Wellen, jeder scheint müde zu sein. Mittendrin taucht ein Internet-Phänomen auf: Seemannslieder. (unbezahlte Werbung durch Verlinkung)

Ein 26jähriger schottischer Postbote singt ein Lied aus dem 19. Jahrhundert auf TicToc. Nathan Evans wird das kaum hat planen können, denn das Video geht viral. Es trifft einen Kern des Gefühls, zu Hause festzusitzen. Seine Version des sea shanties (also Seemannslied) wird immer wieder aufgegriffen und inzwischen gibt es tausend Versionen, denn die Menschen singen mit und stellen es wiederum selbst auf Tictoc. Es sollte die Moral der mannschaft heben, die wochenlang auf einem Boot im Meer festsaß. Jetzt hebt es die Moral der Zuhausegebliebenen. Irgendwann landet er im amerikanischen Frühstücksfernsehen und man kann seinen Wellerman inzwischen auf den gängigen Streaming-diensten hören. Ein Märchen aus modernen Zeiten.

Beim Klicken auf den Link öffnet sich Tictoc – das ist ein externer Link, you know.

Mich hat das am Wochenende unglaublich erfasst und mein kleinster Sohn und ich liefen tanzend und singend durchs Haus. Ein Lied, Jahrhunderte alt, vom der anderen Seite der Erde. Wellerman ist ein Kunstwort – das gibt es eigentlich gar nicht. Weller – so hieß ein großes Walfangunternehmen in Australien und der Wellerman war eben der Typ, der am Ende der Reise vorbeikam und den Lohn brachte – Zucker, Tee und Rum. Und wenn der Lohn kommt, dann packen wir unsere Sachen und gehen. Das trifft doch exakt das, was wir uns alle wünschen nach der Pandemie – unsere Mühen werden bezahlt und dann packen wir unsere Sachen und gehen. Aus dieser Isolation und Einsamkeit raus.

Soon may the wellerman come

to bring us sugar and tea and rum.

One day, when the tonguing is done.

we’ll take our leave and go

Ich hatte ein neues Bronte Shirt zugeschnitten. Das Schnittmuster ist von Jennifer Lauren und ich habe draus bereits ein Kleid genäht – mit Schmuck als Plotterdatei.

Diesmal kam ein altes Seemanslied auf das Vintage-shirt. Im Text des Liedes geht es um eine lange Waljagd auf offener See. Die Matrosen träumen vom Ende der Reise – so wie wir heute auch.

Die Datei habe ich in Flockfolie geschnitten und vor dem Zusammennähen auf das Oberteil gepresst. Ihr findet diese Datei in meinem Etsy-shop.

Fadenvogel auf Etsy
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