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Syngonium Sweater: Strickpullover mit Lace für Anfänger

Stricken ist für mich eine Winterbeschäftigung. Abends vor dem Fernseher ein paar Reihen – kein Wunder also, dass ich ewig brauche und manche angefangenen Sachen nie fertig werden. Wichtig für mich bei einem Strickteil ist es, dass möglichst viel einfach gestrickt werden kann – ohne ständig in die Anleitung gucken zu müssen. Ich liebe es, ewig glatt rechts in Runden zu stricken.

Dieser Pullover erfüllt damit meine Vorliebe des Nebenbeistrickens. Meine Kinder hassen Gestricktes – es kratzt angeblich. Nicht mal gestrickte Mützen wollen sie aufsetzen. Für meinen Mann zu stricken braucht mindestens 3 Winter – also stricke ich jeden Winter bisschen was für mich. Mal ne Soche, mal ein Cape. Diesen Winter ging es schneller – ist ja auch fast nichts los. Mehr Abende vor dem Fernseher.

(Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung, da ich meine Empfehlungen verlinke.)

Eine sehr große Community für Anleitungen und Inspiration ist ravelry.

Dort habe ich auch die Anleitung für diesen Sweater her. Ravelry hat eine sehr geniale Suchfunktion. Bei dem Suchfeld klickt man auf Advanced Search und landet auf einer Seite, bei dem rechts ein ganzer Ordnerbaum mit zu suchenden Eigenschaften aufgeht. Jetzt heißt es natürlich, seine eigenen Vorlieben auf englisch zu kennen: top-down, circular yoke, usw. Aber mit google und co. hat man bald seine „Stammwörter“: Ich mag einen runden Halsauschnitt (circular yoke), ich suche meistens nach one-piece, also in einem Stück gestrickt und vielleicht lace, also so Löchermuster.

Hat man ein passendes Modell, so kann man sich ansehen, was andere daraus gemacht haben. Manche User beschreiben Veränderungen, wie viel Garn sie verwendet haben und welche Garne. Klar, es ist auf englisch, aber es lohnt sich, da hartnäckig zu bleiben und zu lernen. Im Internet finden sich viele Übersetzungshilfen für den Strickbereich und es wird im Englischen auch viel genauer unterschieden. So unterscheidet sich die Passform nach „eng am Körper anliegend“ (negative ease), „am Körper anliegend“ (no ease) und „weit/nicht anliegend“ (positive ease).

Keine Angst also, wer kein gutes Schulenglisch hat – all diese Wörter sind so speziell, dass niemand von uns sie je in einer Schule gehört hat. Wir alle haben irgendwelche Begriffe in google eingetippt und sie übersetzen lassen. Oder anders herum Bilder studiert, was genau die jetzt mit dem Begriff meinen…

Ich gucke gern durch ravelry und lass mich inspirieren. Inzwischen kann ich gar keiner handelsüblichen deutschen Strickanleitung mehr folgen, sondern bevorzuge nur englische Anleitungen. k2tog lese ich als „zwei Maschen rechts zusammenstricken“ – alles Gewöhnungssache. Wer einmal diese Hürde genommen hat, sieht sich in einem Meer aus sehr modernen Anleitungen, tollen Verarbeitungstechniken und einer Menge inspirierenden Menschen wieder.

Der Lace-Teil ist nach der Blattform einer Pflanze (der Syngonium) nachempfungen und ist wirklich sehr einfach zu stricken. Die größte Herausvorderung bei englischen Anleitungen ist eine passende Wolle zu finden, die ungefähr die Maschenprobe erfüllt. Ich habe für diesen Sweater eine Wolle von Lana Grossa verwendet: Landlust Merino 120 in der Farbe 117

Mein Pullover kommt von einer Designerin aus Canada, mit witzigem rosa Haar und viel Herzblut bei der Sache: Knitatude

Ich bin total zufrieden mit dem Ergebnis. Ein wirklich schönes Teil. Mal sehen, wie lang dieser Winter noch ist und ob ich ein zweites Strickteil anfangen werde. Hat jemand Empfehlungen?

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