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Frage und Antwort-Spiel aus der Bloggerwelt: der Liebste Award

Liebster AwardPlötzlich habe ich angefangen zu twittern. An einem Sonntag bei Tatort. Mein twitter-Account lag bis dahin brach und es wurden nur automatisch meine Blogpost dorthin weitergeleitet. Wirklich angesehen habe ich mir das Ding mit twitter nie. Bis zu jenem Sonntag bei Hashtag Tatort.

Machte tierisch viel Spaß. Twitter ist schnell und die Worte sind so höllisch begrenzt. Man muss seine Aussage bündeln. Ich habe viele witzige Tweets gelesen. Es ist ein großes Rauschen. Alle reden gleichzeitig. Manche formulieren genau meinen Gedanken bei einer Szene. Tatort-Twittern macht Spaß.

Das Twittern bringt schnell lose Kontakte. Man wird angeklickt und schnell wieder verlassen. Ein ständiges Hin und Her. So bin ich bei Terrorpüppi gelandet. Einer Bloggerin, deren Blog ich überhaupt nicht kannte. Sie hat mir – natürlich über Twitter – mitgeteilt, dass sie mir und anderen Bloggern eine Reihe von Fragen gestellt hat. Auf Blogdeutsch ist das ein Liebster Award, also ein Kettenbrief, der immer weitergegeben wird. Bei so etwas habe ich schon mal mitgemacht.

Terrorpüppi hat sich neue Fragen ausgedacht. Fragen, die nur um das Bloggen gehen. Na gut. Dabei geht es auch viel um die anderen Nominierten. Ich klicke mich durch ihre Blogs und wage es, von einem Muster zu sprechen. Alles Mama-Blogger. Bin ich das auch geworden? Bereit für ein Brigitte-Herz? Ich halte mich eigentlich nicht viel mit Mama-Themen auf, aber irgendwie kommen die doch hier vor. Ich blogge ziemlich spontan, ohne große Vorplanung. Wenn das Mama-Ding hier durchbricht, so ist das wohl so. Aber eigentlich bewege ich mich unter jenen Bloggern, die keine Kinder haben. Oder das Thema nicht als ein Hauptthema führen. Mama-Blogger sind mir eher fremd. Damit meine ich Blogs, die ausdrücklich das Thema *Kind* als ein Hauptgrund der Bloggerei ansehen. Grundsätzlich habe ich mich schon mal hier damit auseinandergesetzt. Innenwirkung statt Außenwirkung.

Nun also zu den Fragen:

Welchen Blog – abgesehen von deinem eigenen – würdest du mir als allererstes empfehlen wollen?

Da du sehr viele Blogs aufgelistet hast, die in die Sphäre der Familien-Blogs fallen, habe ich nur einen Blog, den ich regelmäßig lese und von der ich weiß, dass sie eine Tochter hat: Fragmentage, ein Blog aus Israel. Daneben lese ich Larissas No robots Magazine und die wunderbare Frau Margarete sehr gerne. Für den derben Humor empfehle ich Vanessa Piccola kugel-rum.

Bitte schau dir doch mal die Blogs der anderen Nominierten an. Welche Beiträge sollte ich unbedingt von ihnen lesen?

Mit meiner Skepsis den Mama-Bloggern gegenüber im Bauch, habe ich mich durch alle Nominierten geklickt und musste feststellen, dass ich einiges doch sehr gut finde. Shame on me, ich alter Vorverurteiler…Am meisten hängengeblieben bin ich bei Noch ne Muddi und der Beitrag, bei dem sie erzählt, wie sie sich letztendlich davon verabschieden musste, dass ihr Kind nur mit Holzspielzeug spielt…

Welchen meiner eigenen Blogposts würdest du weiterempfehlen?

Als erstes würde ich empfehlen, mit dir und der Gang Tatort zu gucken.
Gestolpert bin ich auf deinem Blog über den Blick in die Vergangenheit. Irgendwie fand ich das verstörend schön, wie du deine Kindheitserinnerungen zusammengetragen hast.

Welchen Blogger oder welche Bloggerin möchtest du gerne mal im richtigen Leben kennenlernen?

Muss ich jetzt konkrete Namen nennen? Ich denke mir manchmal bei meinen regelmäßigen Blogs, dass ich die Person dahinter gerne treffen würde.

In welchen Situationen und welchen Menschen erzählst du außerhalb des Internets von deinem Blog?

Ich erzähle es, wenn es sich ergibt. In einem Gespräch. Dann wird das Thema gestreift. Dabei würde ich keine Personengruppe direkt ausgrenzen. Meine Kolleginnen wissen davon, meine Freunde, meine Familie. Dabei versuche ich stets meine eigene Begeisterung in Schach zu halten und mein Gegenüber nicht zuzutexten. Wenn jemand nicht so viel Interesse signalisiert, dann lasse ich es meist auch wieder. Aber wehe dem, der nur ein halbinteressiertes „Ach ja?“ mir gegenüber äußert….

Wenn du dir aussuchen könntest, mit jemanden ein Interview auf deinem Blog zu führen – egal mit wem – wer wäre das?

Ich habe noch nie ein Interview geführt…Ich bin schlecht darin, zuzugeben, wenn mir jemand gefällt. Understatement und so.

Beschreibe mir deinen Blog in drei Worten.

Oh Mann, Selbstbeschreibungen sind mies. Da kann man nur verlieren. Ich habe keine Ahnung, worüber ich morgen schreibe, aber bei mir geht es doch hauptsächlich um das Schreiben an sich. Das beruhigt mich. Mein Blog ist ein Ort für mein Dazwischen. Zwischen all den anderen Sachen einen Gedanken aufgreifen und ihn aufschreiben. Mein Blog ist für mich wie eine Kiste, in der ich die Muscheln von einem Strandspaziergang aufbewahre. Irgendwie persönlich. 3 Worte? Spontan, mit Worten und dazwischen.

Welche Art von Beiträgen liest du gerne auf anderen Blogs?

Pfff, das ist unterschiedlich. Es ist leichter zu nennen, welche Beiträge ich nicht gerne lese. Ich mag gut geschriebene Beiträge, humorvolle und Sachen, die mich irgendwie anderweitig noch interessieren. Serien, Bücher, Handarbeiten, durchzechte Nächte, so stuff halt.

Welche Art von Beiträgen magst du überhaupt nicht gerne auf anderen Blogs lesen?

Ich mag Sachen nicht so gerne, die in die persönliche Geschichte von Dritten hineingeht. Ich bin ein Fan von persönlichen Geschichten, aber mit einer undefinierten Kindergrenze. Ja, undefiniert, weil ich nicht genau sagen kann, was ich jetzt genau gut und was ich jetzt genau blöd finde. Beschreibungen zu Kindergeburtstagen, Photos von Kindern, Sachen, die Kinder anziehen. Schwierig bei mir.  Bei vielen Blogs, die sich explizit an Kindergeschichten halten, lese ich immer wieder, dass die schreibende Mutter selbst sich diese Fragen stellt. Ist die Nennung eines Kindernamens persönlicher als der Tagesablauf dieses Kindes?

Jetzt ist es natürlich so, dass du als die Fragenstellende einen Blog schreibst, der sich sehr viel um das Kind in deinem Leben dreht. Dabei erkenne ich mich selbst in vielen Beiträgen wieder. Kita-einmischungen, Schlafen oder nicht schlafen. Ich lese das eigentlich schon ganz gerne, aber ich bin so viel Mutter. Ich bin Mutter, wenn ich aufstehe und Mutter, wenn ich mich ins Bett lege. ich bin Mutter am Tag, auf dem Spielplatz mit anderen Müttern, ich bin es, für immer. Ich mache hier manchmal mit Artikeln zu anderen Themen Pause davon. Ich erinnere mich selbst auf meinem Blog wieder gerne an mich selbst, so ganz nackt und ohne Kinder.

Daneben bin ich überhaupt kein Make-up-girl und ich mag kein Modezeugs. Inneneinrichtung ist auch nur bedingt mein Fall, aber da kenne ich auch Blogs, die ich mag.

Was würdest du anderen Blogger-Neulingen raten?

Ich bin ein Blogger-Neuling! Krass, wie man sich selbst so sieht, aber ich entdecke immer wieder so viel Neues, ich weiß gar nicht, ob man da je so eine ruhige Netz-Kugel schieben kann und sagen kann, ich habe alles gesehen und gelesen, Leute.

Ich glaube aber, dass man beim Bloggen nicht so viel nachdenken sollte. Wenn man nur schreibt, damit man in irgendeiner (nicht existenten) Hall of fame landet, dann sollte man es lassen. Wer den großen Ruhm beim Bloggen sucht, der ist irgendwie falsch und der eigene Blog wird schnell schal. Mach, was du willst, aber mach es mit Herz.

Was hast du dich beim Bloggen schon „immer“ gefragt?

Gibt es ein Ende?


So, zu dem Spiel gehört natürlich auch, dass man diese Fragen weitergibt, aber ich habe gesehen, dass Terrorpuppi selbst eine Blogparade dazu aufgerufen hat. Vielleicht sollte man das Ganze auch globaler angehen und ich verweise nun einheitlich auf die Blogparade.  

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