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Drei gute Gründe für Dark (Netflix)

Diesen Sommer endete die dritte und finale Staffel der Serie Dark auf Netflix. Warum sich diese Serie lohnt, fasse ich für euch in drei Punkten zusammen, ohne zu viel zu verraten:

Ein gutes Ende

Man kann über die Auflösung von Dark denken, was man will, aber ein gutes Serienende ist ein Ende, das die Geschichte abrundet – nichts Schlimmer als diese abgebrochenen stories, die den Zuschauer völlig fassungslos alleine lassen. Oder die Endlosschleifen, bei denen man das Gefühl bekommt, die drehen jetzt nur weiter, weil der Rubel rollt. Den richtigen Punkt zu finden – weder zu weit noch zu kurz – selten geworden. Dark hat diese Punktlandung geschafft. Die Geschichte ist zu Ende, die Fragen, die eine Antwort brauchten, sind beantwortet. In den letzten Jahren ist es für mich immer wichtiger geworden, dass Serien ihr Ende finden – zu oft bin ich schon enttäuscht worden von Geschichten, die zu wenig oder zu viel Geld eingebracht haben. 

Die Stimmung

Es regnet. Es ist Herbst. Das Laub fällt von den Bäumen. In der fiktiven Kleinstadt Winden trägt man Jacken und trifft sich doch am See. Badet jemand? Vielleicht. Der Ton der Musik,der Ton der Farben, die Landschaft ist melancholisch, einsam und ein wenig düster. Und es kommen die Katastrophen. Die stillen Katastrophen: Ein Junge verschwindet. Im Trailer zur 1. Staffel heißt es, dass es nicht um die Frage gehen wird, wer es war oder wie es passiert ist. Die Frage lautet: Wann? Die Geschichte spielt in mehreren Zeitebenen und verknotet sich zu einem Knäuel. Gut, das muss man mögen. Wer eine düstere Psychonummer erwartet mit Serienmörder und Justizhelden: nein, das ist es nicht. Es ist komplizierter. In jeder Zeit treffen wir auf die Protagonisten und es ist erstaunlich, wie die Serie diese traurige Kleinstadt in jeder Epoche neu und authentisch entstehen lässt.

Die Interpretation

Dark bietet viele Möglichkeiten: theologische Elemente, philosophische Grundfragen, vielleicht auch ein politischer Moment: Müssen wir in dem System leben, in dem wir leben oder müssen wir etwas ändern? Und wenn, wer oder was muss geändert werden? Gibt es den freien Willen oder geschieht alles so, wie es geschehen soll, wie es schon immer geschehen ist? Die Serie bewegt sich dabei in Kreisen – bis der Zuschauer aber begriffen hat, in welchem Karussell er sitzt, kann er schon nicht mehr raus. Wir suchen gemeinsam mit Jonas den Schlüssel, den Moment, der alles verändert hat. Dark erklärt am Ende diesen Moment und obwohl die Lösung im ersten Moment radikal scheint, hinterläßt es doch kein zerrissenes Gefühl. Mein Mann und ich, wir haben viel über die Serie gesprochen, diskutiert und das ist doch für eine Serie genial: Wenn sie Gesprächsstoff bieten kann. 

Zwischen der zweiten und der dritten Staffel zieht sich die Geschichte ein bisschen und die Dialoge, schwanger von bedeutenden Sprüchen, können einem auch auf die Nerven gehen. Unmöglich, die Serie nebenbei anzusehen. Man muss aufpassen, wo, wann und wer gerade agiert, aber für eine heiße Tasse Tee und den ersten grauen Schnee ein schöner Ausflug in eine komplexe Gedankenwelt. 

Habt ihr Dark gesehen? Hat es euch gefallen oder ist es zu verknotet für euren Geschmack? Habt ihr was Anderes erwartet oder ist es die Serie des Jahres für euch? 

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