Im zweiten Band der Trilogie von Dan Wells Partials mit dem Titel Fragmente geht es im Großen und Ganzen darum: um Bruchstücke. Kira Walker, ihr Partialgefährte Samm und das Spionagemodell Heron verlassen Long Island, um die Bruchstücke des Plans zu finden, die zum Zusammenbruch der Welt geführt haben. Ihr Ziel ist es, ein dauerhaftes Heilmittel für die Menschen zu finden und eine Lösung für den körperlichen Zerfall der Partials nach genau 20 Jahren – eine Sicherung aus alten Tagen, damit man mit dem Problem der neuen Menschengattung nicht zu lange beschäftigt ist.
Je mehr man über die Welt erfährt, desto abgefuckter wird es. Nichts ist wirklich gut, niemand ist unschuldig. Dunkle Geheimnisse und eine Welt in Ruinen. Kira, Samm und Heron reisen in diesem Buch sehr viel und entdecken die verschiedenen Orte des zerstörten Amerikas. Waren im ersten Band noch die Forschungsergebnisse und die Suche nach Lösungen im Blutkreislauf der verschiedenen Gattungen wichtig, so ist die Reise diesmal größer angelegt.
Erstaunlich für einen zweiten Band. Hier ist einiges neu. Ist normalerweise der erste Band ein grandioser Auftakt, so schwinden die dystopischen Kräfte und das ganze lahmt im zweiten Band ab. Alles, was bleibt, ist die Erinnerung an einen entsetzlichen Cliffhänger. Allerdings ist die Hauptfigur im zweiten Band von ihrer großen Liebe meist getrennt – hier findet sie mal einfach nicht statt. Großartig. Mit einem Seufzen – so denkt man – hat Dan Wells doch noch eine Romanze eingebaut, aber sie ist so unbedeutend, dass es schon wieder schön ist.
Auch sind hier alle Hauptfiguren mal nicht weiß. Ethnisch gesehen. Aber ihre mexikanische oder indianische Herkunft ist völlig unwichtig. Sie sind es nur zufällig und damit hat es sich – kein übertriebener Indianerroman, nur weil die Hauptfigur diese Herkunft hat. Ich finde das ziemlich cool und hoffe sehr, dass diese Bücher verfilmt werden – mit der gleichen Beiläufigkeit der Hautfarben.
Der dritte Band ist noch nicht auf deutsch erschienen, auf englisch ist er aber schon raus. Keine Ahnung, ob dies eine Rückkehr zum digitalen Buch für mich bedeutet oder ob ich faul warte, bis das Buch in meiner Bibliothek um die Ecke auftaucht.
Die Grundgeschichte ist gegeben, es werden keine neuen Schwierigkeiten dazukommen und ich erahne den Ausgang der Handlung. Natürlich kenne ich nicht den tatsächlichen Weg dorthin, aber es ist alles schon so angelegt, dass ich mich auch gedulden kann…
Da ich ein Fan von Booktubern bin und mir echt gerne Fanfictionkram über Bücher in Videoform ansehe, hier ein witziges Video über Dan Wells Fragmente:
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