Kinder lieben Bücher. Bilderbücher sind und bleiben ein wichtiger Bestandteil eines Kinderzimmers. Mit der Zeit kommen alle Klassiker ins Haus: Grüffelo wird den meisten Eltern ein Begriff sein, Bobo Siebenzahn auch, vielleicht auch die Sachbücher Wieso? Weshalb? Warum?
Ich habe mal in Bücherregal meiner Kinder gekramt und Bücher ausgezogen, die entweder sehr beliebt hier sind oder die ich persönlich irgendwie anders finde. Vielleicht sind das alte Hasen für euch, vielleicht findet ihr doch etwas darunter, dass ihr noch nicht kanntet. Grundsätzlich halte ich an Bilderbüchern nicht nur den (manchmal arg übertriebenen) pädagogische Kern für wichtig, ich mag auch Bücher, die durch andere Zeichnungen oder fremd wirkende Bilder den Kindern den ersten Baustein zu einer bunteren Welt geben. Klar, die meisten Bilderbücher sollen irgendwas erklären, Blabla, erziehen und so weiter, aber ich finde auch, dass Bilder manchmal die Welt und das Auge einfach öffnen sollten.
King & King von Linda de Haan und Stern Nijland
Dieses Buch gibt es gebraucht bei amazon, ansonsten habe ich es wirklich selten gesehen. Es ist die Geschichte eines Prinzen, dessen Mutter endlich möchte, dass er heiratet. Sie lädt alle Prinzessinnen in der Umgebung ein und keine scheint den beiden recht zu gefallen. Die letzte Prinzessin hat ihren schicken Bruder mit dabei und es ist Liebe auf den ersten Blick. Die beiden Prinzen heiraten und alle sind glücklich.
Die Gestaltung der Bilder ist aufregend, grob und wirr – ich finde sie großartig. Natürlich ist dieses Buch darauf ausgerichtet, dass es vielleicht in dieser Welt auch Prinzen gibt, die sich in Prinzen verlieben. Hier ist ein Einblick der Gestaltung . KLiCK
Ganz nebenbei wurde dieses Buch wohl auch mehrfach schon auf den Regalen für Kinder entfernt…ganz schön viel Wind für det harmlose Ding…
Bitte anstellen von Tomoko Ohmura
Ein japanisches Buch, dass es in mehrere europäische Sprachen geschafft hat. 50 Tiere stehe an einer Schlange an und warten auf die Attraktion. Darunter sind uns bekannte Tiere, aber auch weniger bekannte Tiere. Sie vertreiben sich bei der Warterei ein bisschen die Zeit – und auch wir wissen zum Beginn nicht, worauf sie denn warten. Am Ende der Schlange steigen sie auf den Rücken eines Blauwales, der alle zum aufregenden Wal-Rutsch-Tauchgang mitnimmt. Zum Zählen, zum Tiere-erkennen und zum Lachen.
Little Gurus – Ein Yoga-Entdeckungsbuch
Der Titel ist mal schlimm. Little Gurus? Euer Ernst jetzt? Ich habe zwar mit Yoga nicht viel am Hut, aber das Wort kam bei uns zu Hause vor. Ich habe bei den Turnübungen meiner Jungs immer gefragt: Macht ihr Yoga? Bis mir auffiel, dass sie jetzt echt nicht so viel mit der Frage anfangen können…es ist als Synonym für körperliche Verrenkungen geblieben…dieses Buch ist ein großes Papp-Bilderbuch mit indisch angehauchten Bildern, die Figuren zeigen, die wohl Yogaübungen machen. Was mir an dem Buch gefällt, ist, dass es so anders aussieht als die anderen Bilderbücher.
Da kommt der Wolf von Vincent Bourgeau und Cédric Ramadier
Auch aus dem Moritz-Verlag wie das japanische Buch, diesmal ein Buch aus Frankreich. Da kommt der Wolf ist ganz einfach illustriert und zweigt nur, wie ein Wolf immer näher kommt. Aufregend für Kleinkind-Gemüter, die das Buch schütteln müssen, damit der Wolf vom Ast fällt und rollen, damit er dem Abhang hinunterrollt. Eben diesmal simpel und nicht so überfrachtet. Das pädagogische Ziel? Keines. Es geht nur daum, sich bisschen zu gruseln.
Wo geht’s lang? Karten erklären die Welt von Heekyoung Kim
Hans-Jürgen Zaborowski (Übers.)
Krystyna Lipka-Sztarballo (Illustr.)
Ein Sachbuch, dass viele Karten und Wegweiser aus der Antike, über das Mittelalter bis zur Gegenwart zusammenstellt. Aber damit ist es nicht getan. Das Buch stammt von einer Künstlerin aus Korea, also nicht unbedingt europäisch geprägt. Man findet darin die Palmblatt-Karten der Marshall-Inseln, die Marmorkarte von Rom, moderne Stadtpläne, die U-Bahn-Linienkarten oder auch Sternkarten. Ein bisschen verrückt, dieses Buch, aber verrückte Sachen tun dem Auge ja manchmal gut.
Alle Welt. Das Landkartenbuch von Aleksandra Mizielinska und Daniel Mizielinski
Zwei polnische Illustratoren haben in mühevoller Kleinarbeit Karten gezeichnet, zu der es tausende von kleinen Bildern auf den Karten gibt. Sehenswürdigkeiten, Tiere, typische Vornamen. Das ganze Ding ist ein Meisterwerk – eher für Erwachsene? Vielleicht. Meine Kinder haben sich damit noch wenig beschäftigt, aber sie haben ja noch ein bisschen hin in den Jahren. Das Manko dieses Buches ist klar: Es ist nicht vollständig, da nicht alle Länder abgebildet sind, aber ich mag es.
Klopf an! von Anna-Clara Tidholm
Dieses kleine Buch einer schwedischen Autorin ist ein toller Einstieg für Kinder in die Welt der Bücher. Jedes Zimmer wird betreten und es gibt irgendeine einfache Szene darin. Das Kind klopft bei Vorlesen dann auf eine Tür, man blättert um und dahinter liegt ein weiteres Zimmer. Sehr einfach und richtig.
*Hör mal* – Reihe aus dem Carlsen Verlag
Oh je, wie viele Bücher für Kinder gibt es mit Sound? Schrecklichen, lauten, blechernen Sound? Dass es auch anders geht, zeigt diese Reihe. Jedes Buch hat absolut hörenswerte Vertonungen – Naturgeräusche, Musikinstrumente. Es ist toll. Das einzige Manko: Das Geräusch läßt sich durch eine knopfartige Wölbung auslösen, die bisschen schwierig zu drücken ist. Mein Sohn wird manchmal hochrot/wütend darüber und probiert es sehr verbissen. Meistens geht es aber problemlos.
Das ist also meine geheime Hitliste aus dem Bücherregal meiner Kinder. Meine Kinder mögen Bücher über Feuerwehrautos, versuchen sich an meinen alten Donald Duck- Ausgaben, aber haben auch Freude an meiner Bestenliste. Klopf an! ist ziemlich wichtig, Bitte anstellen auch, die Prinzen werden manchmal studiert oder sich bei Da kommt der Wolf! gegruselt. Die Hör mal! Reihe ist sehr beliebt. Alle Welt, das Yoga-buch und Wo geht´s lang ist ihnen bisschen suspekt, aber sie blättern eher selten durch. Ich stelle meinen Samstagskaffee auf dem Bücherturm ab und wüschen euch allen frohe Ostern.
Meine Blogparade läuft noch. Würde mich freuen, wenn noch mehr mitmachen. Bis jetzt bin ich aber schon sehr zufrieden mit den kleinen Einblicken, die ihr geteilt habt zu Menschen, die ich nicht bemerke.
Ich bemühe mich stets, keine Bildrechte zu verletzen. Deswegen benutze ich amazon-links, um die Buchcover auf meinem Blog darzustellen. Kauft das Buch, wo ihr wollt. Ich müsst nicht den Link zu amazon benutzen.
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Die Deutschlehrerin von Judith W. Taschler | Fadenvogel
16. April 2015 at 23:29[…] nur die Verpflichtung, alle drei Monate ein Verlagswerk zu kaufen. Bis jetzt habe ich vor allem das fette Bücherregal meiner Kinder aufgefüllt. Dieses Quartal bin ich wieder dran und griff nach einer wirklich schönen Ausgabe von […]