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Erzähl mir von…deinem Berufswunsch als Teenager

Alle wollen vorwärts kommen. Zukunft, Kind, Karriereplan. Immer geht es um das Morgen. Aber wie war dein Leben denn, als du ein Kind warst? Wie war es denn als Teenager? Erzähl mal.

Larissa vom No Robots Magazine, Roxana vom early birdy und Sabine vom fadenvogel tauschen jeden ersten Sonntag im Monat Erinnerungsstücke aus. Ein Thema – drei unterschiedliche Texte, drei unterschiedliche Frauen, drei unterschiedliche Leben.

Manchmal braucht man ja Jahre, um herauszufinden, mit was man eigentlich genau sein Geld verdienen will. Jeder hat auch meistens am Anfang einen anderen Gedanken. In die Welt hinauskommen, die Welt besser machen. Die ersten Gedanken zum Thema *Job* sind ja eher romantisch. Ein Goldschmied hat mir mal erzählt, er wollte etwas machen, was bleibt. Und kämpft jetzt mit der geringen Bezahlung.

Ich kann mich gar nicht wirklich erinnern, ob ich je als Teenager konkret war. Ich glaube, ich wollte lange Zeit….gar nichts. In der Sonne liegen. Dabei hatte ich schon Geld verdient, mit Nebenjobs. Aber so mit Plan?

Ich habe mich mit Pharmazie an der Uni beworben. Ich wollte mal Apothekerin werden. Ich hatte sehr romantische Bilder. Gab es nicht auch Filme zu der Zeit? Irgendwoher schnappte ich auf jeden Fall den Gedanken auf und kaufte mir ein Buch über Chemie. Während meine Wäsche im Waschsalon wusch, versuchte ich, mich für Chemie zu begeistern. Aber ich klappte das Ding wieder zu und lies meine Bewerbung verstreichen. Chemie war nicht mein Ding. Ich kann mir heute auch gar nicht vorstellen, in einem Labor oder tatsächlich in einer Apotheke zu arbeiten. Mein Mann wäre um ein Haar chemisch-technischer Assistent geworden. In unserer Welt denken wir manchmal, dass wir uns dann da getroffen hätten. Auf diesem Weg. Aber es machte ja keinen Sinn, wenn wir beide woanders lang gegangen sind. Klingt jetzt vielleicht unlogisch für den einen oder anderen, aber für uns macht das totalen Sinn.

Ich habe ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht. Im Kindergarten und in der Kinderkrippe und wollte dann Erzieherin werden. Aber die Zeit kam mir so unglaublich lang vor. 5 Jahre. Nach dem Jahr wollte ich dann doch keine Ausbildung machen, ich wollte doch bisschen an die Uni. Ich hatte gar nicht vor, meinen Abschluss zu machen. Aber letztendlich habe ich fertig studiert.

Meine Berufswünsche als Teenager waren sehr umkonkret und romantisch. Später wurde ich realistischer. Schaute auf Arbeitszeiten und Aussichten. Aber als Teenager hörte ich mehr auf den Klang. Wie der Goldschmied. Vorrecht der Jugend.

Kann man von Glück sagen, dass ich irgendwie die Kurve gekriegt habe. Ich war zwar verträumt, aber nicht faul. Das ständige Was-machen hat doch was gebracht. Gewünscht hätte ich mir für mich aber, dass ich doch mal irgendwo mich informiert hätte. Verschiedene Praktika gemacht hätte, mal aufs Arbeitsamt gelatscht wäre. Aber Hätte Hätte Fahrradkette. Am Ende schaue ich lieber auf die Dinge, die ich habe, statt auf jene, die ich nicht habe.

3 Comments

  • Roxy
    5. März 2017 at 12:24

    Was für eine nette Vorstellung, dass ihr euch trotzdem kennengelernt hättet 😀

    Hm, ja, diese Planlosigkeit kenne ich schon auch. Als es dann nämlich wirklich drum ging sich jetzt zu entscheiden wohin man will, hab ich einfach nur irgendwas gemacht. Das irgendwas war dann eben die Architektur.

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  • Larissa//No Robots Magazine
    5. März 2017 at 14:15

    Ich sogar beim Arbeitsamt, war im Berufsinformationszentrum, habe mehrere Berufsratgebertests gemacht. Nichts davon hat mir irgendwas empfohlen, womit ich etwas hätte anfangen können …

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  • uli
    5. März 2017 at 21:05

    Ich finde es sehr schwierig, sich als Jugendlicher entscheiden zu müssen, was man sein restliches Leben machen will. Ich habe mit Wirtschaftswissenschaften eindeutig das falsche gewählt… Seit meinen Kindern arbeite ich nicht mehr in dieser Branche, aber ich denke es ist heute auch gar nicht mehr so der Trend bis zur Pensionierung in der gleichen Arbeit zu bleiben. LG Uli

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