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Ein Jahr später…

Niemand ist vor Veränderung sicher. Manchmal freut man sich wie nach einem langen Winter auf die Veränderung, manchmal wünscht man sich noch die gute alte Zeit zurück. Wie so oft, hinkt das Leben im Internet dem realen Leben ein bisschen nach. So wie bei mir und dem letzten Jahr. Es ist so viel passiert. Gutes wie Schlechtes. Ich kann euch also gar nicht sagen, ob ich mich jetzt wie im Frühling fühle – warm und sonnig dem Tag entgegen oder eher wie jemand, dem man Zitronen gegeben hat und der jetzt Limonade trinkt.

Everything will be okay in the end. If it’s not okay, it’s not the end.

John Lennon

Am Anfang der Veränderung in meinem Leben stand ein Konflikt – ein großer Konflikt mit einem alten, weißen Mann in einer alten Funktion. Jederzeit hätte ich mich umdrehen können. Jederzeit hätte ich mit den Schulter zucken können und es wäre vorbei gewesen, aber ich konnte nicht. Dieser Konflikt hat Freundschaften zerstört, aber auch eine neue Gemeinschaft geschaffen. Brücken zu Leuten gebaut, die ich nie für möglich gehalten hätte und trotzdem gibt es am Ende keine Gewinner, denn der Konflikt hätte gar nicht entstehen dürfen. Viele Menschen haben versagt, dass ein einziger Mensch so ein Chaos anrichten hat können. Hinterher ist man immer klüger, aber es ist so wie es eben ist.

Das Gute an jedem Konflikt ist ja, dass er sehr viel Energie bündelt und das Schlechte daran ist, dass man sehr viel vernachlässigt. Alles, was nicht wirklich fest im eigenen Leben verwurzelt ist, wird hinweggespült. So ist es mir ergangen und ich habe mich mit den Grundlagen meines Lebens beschäftigt. Meine Suche nach einem Sinn, meine berufliche Zukunft, die ich immer wieder mal ausgelotet habe und die Menschen, mit denen ich mich umgeben möchte und die zu meinem Leben gehören. Als nach dem letzten Sommer der Wind alles fortgetragen hat, bin ich durch den Nebel gewandert und zu einem alten beruflichen Traum zurückgekehrt. Der Wunsch mit Kinder zu arbeiten.

Jetzt ist das in diesem Land nicht so einfach möglich. Klar, Elterninitiativen zu machen und ehrenamtlich zu arbeiten – das habe ich schon die letzten zehn Jahre gemacht. Ich mein, es leben ja Kinder bei mir. Kinder gehören schon lange dazu, aber der Schritt hin zur Professionalität, zu einer echten Ausbildung dafür – das hat mir gefehlt.

Also habe ich beschlossen, das jetzt zu ändern und nochmal zur Schule zu gehen. Nochmal zu lernen und mich weiterzuentwickeln. Seit einem halben Jahr besuche ich eine Fachakademie, um Erzieherin zu werden. Für mich fühlt sich das an wie der nächste logische Schritt in meinem Leben. Kommt mit.

2 Comments

  • Hana Mond
    21. März 2023 at 14:54

    Tolle Sache, ich wünsche viel Erfolg auf dem neuen Weg! Ich finde es immer super, wenn Menschen neue Dinge wagen, statt jahrzehntelang im selben Trott verharren. Und neue Dinge lernen ist ja sowieso immer gut.

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    • fadenvogel
      22. März 2023 at 11:00

      Danke dir! Manchmal kommt es nur vor wie ein riesiger Berg und ich denke, ich spinne. Bleib ich doch da, wo ich war. Aber, man darf es nur Schritt für Schritt denken. Immer klein. Dann geht es schon, so hoffe ich.

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