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Der schlafende Fuchs im Blätterkreis – wie entsteht ein Plottermotiv? Exkurs Adobe Illustrator

In meinem letzten Blogpost habe ich versprochen, mehr über den Prozess im Hintergrund zu sprechen. Dabei ging es sehr viel um meine Grundlage: eine eigene Zeichnung.

(In meinen Artikel erwähne ich Tipps zum Programm Adobe Illustrator. Diese sind nicht von Adobe oder sonstwem finanziert worden…)

Grundsätzlich kann man Zeichnungen mit verschiedenen Programmen weiter bearbeiten. Für Plottermotive gilt dabei immer: es muss eine Vektordatei herauskommen. Künstlerisch geht es darum, das Wesentliche einer Form zu erfassen. In meinen Plotterdateien geht es einfarbig zu. Ich finde es besonders spannend, dass man mit dem Unterschied zwischen Schwarz und Weiss so viele Geschichten erzählen kann. Ich brauche keine Schattierungen, keine Farbverläufe oder Pinseleigenschaften in einer Plotterdatei. Ich muss das Wesen einer Zeichnung mit sehr reduzierten Mitteln erfassen. Der Form zwischen Schwarz und Weiss: Schneide ich das weg oder bleibt das dran?

Das Programm meiner Wahl ist Adobe Illustrator und Procreate. Ich lade das Motiv als Zeichnung oder (schon in reduizerter Form als Schwarzweiß-Vektordatei – mehr dazu im nächsten Artikel) in Illustrator hoch und bearbeite die Formen. Dabei muss man jetzt ein bisschen denken, wie der Plotter am Ende schneidet: er schneidet zwischen zwei Punkten. Diese sogenannten Ankerpunkte kann ich in Illustrator setzen und er schneidet mir dann trocken an dieser Linie entlang. Ich denke, in allen Illustrationsprogrammen kriegt man da früher oder später die Erkenntnis, dass es einen Unterscheid gibt zwischen dem, was ich sehe und dem, was ich dann am Ende an den Plotter schicken kann. Zum Beispiel eine Linie.

Exkurs: Dicke der Linien plotterfähig ändern

Um eine Linie dicker zu machen, muss ich in Adobe Illustrator nur die Pixelzahl der Linie erhöhen. Aber ihr merkt schon, Pixelzahlen nützen uns nix. Die Linie sieht zwar dicker aus, aber sie ist immer nur ein Schnitt von A nach B. Jetzt werden einige sagen, das mache doch nichts, weil, solang du die Datei nur als svg ausgeben willst, dann reicht das schon. Ja, aber wir wollen ja die Plotterdatei in ihrem Ursprung wirklich richtig haben und nicht mit einem anderen Dateiformat plötzlich an unsere Grenzen stoßen. Das Geheimnis ist, dass man die Linie in ihrer richtigen Größe in eine Konturlinie umwandeln muss. Mit diesem Trick haben wir statt einem Schnitt in der Mitte der Linie dann zwei Schnitte jeweils am Rand der Linie – so, wie der Plotter auch 100% damit umgehen kann. Die Konturlinie findet ihr im Menü Objekt unter der Rubrik Pfad im Untermenü: Konturlinie. Mit der Tastenkombination str + y sieht man die Linien in Illustrator, die der Plotter erhält. Diese müssen clean sein. Wie gut das Motiv aussieht am Bildschirm, ist irrelevant. Die Linien müssen dort sein, wo der Plotter schneiden soll.

Zum Motiv in etsy (externer Link)

Im nächsten Artikel wird die Fuchsreihe mit ihren drei Motiven dann weitergeführt. Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick geben über die technische Seite meiner Plottermotive. Vielleicht nutzt der Gedanke, dass man sich nicht ablenken lassen soll von den ganzen Programmeinstellungen der Illustrationsprogrammen jemanden weiter auf seinem Weg. Der Plotter kann nur eine Linie entlang schneiden: der Weg zwischen A und B – der Rest ist das, was die Menschen dann darin sehen. Für den Plotter ist es nur ein Schnitt. Wer ein Motiv erstellen möchte, der muss es so sehen wie ein Plotter und sich fragen: Wo ist die Linie zwischen A und B? Neben Illustrator gibt es aber noch ein anderes Programm dazwischen: Adobe Capture. Damit lässt es sich manchmal schneller arbeiten, hat aber auch seine Grenzen. Mehr dazu im nächsten Artikel.

Blogartikel: Wie entsteht ein Plottermotiv: Zeichnung

Schreibt mir gerne in den Kommentaren, wie ihr eure Motive erstellt. Wo stößt ihr an Grenzen? War dieser Artikel hilfreich? Welche Programme benutzt ihr?

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