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Paleo: Ein Brettspiel für Geschichtenerzähler

Paleo ist ein kooperatives Abenteuerspiel von Peter Rustemeyer aus dem Hause *Hans im Glück*. 

Kooperative Spiele sind Spiele, die alle Mitspieler zu einem Team machen. Entweder man erreicht gemeinsam das Ziel des Spieles oder man scheitert – zusammen. Einer meiner Söhne liebt kooperative Spiele heiß und innig. Er mag es nicht, dieses Gewinnen und Verlieren gegeneinander.  

Das Ziel des Spieles bei Paleo ist es, in einer Höhle eine Wandmalerei fertig zu bekommen. 5 Puzzleteile sind dafür nötig, aber Vorsicht: Hat man zuvor zu viele Totenköpfe gesammelt, so wird das nichts mehr mit der Wandmalerei….

Was muss man machen?

Jeder startet mit einer kleinen Gruppe Menschen. Darunter sind Kriegerinnen und Späher, Jäger und Sammler – jeder Mensch kommt mit eigenen Stärken. Das fanden meine Jungs gleich zum Anfang sehr interessant. Will man eher was bauen im Lager oder auf die Jagd gehen? Kommt halt auch darauf an, wie seine persönlichen Höhlenbewohner so drauf sind.

Meine achtjährigen Mitspieler haben gemeint, es fühlt sich so an wie eine eigene Geschichte, so wie in der Wirklichkeit: Man muss jagen gehen und alle müssen am Ende des Tages was zu essen bekommen.

Viel Mechanik im Spiel kommt von den Karten. Es ist mehr oder weniger ein Deck-building-game. Also, man hat sozusagen ein Deck – einen persönlichen Kartenstapel zur Verfügung – den man klug einsetzen muss. Manchmal erahnt man schon, was als nächstes kommen könnte und versucht, Gefahren zu umschiffen. Erst war ich – wie bei jedem Deckbuilding – überfordert mit der Menge an unterschiedlicher Kartenaktionen, aber es ging dann ganz flüssig rein.

Ach, meine Grundschüler sind erstaunlich gut mitgekommen, obwohl kooperative Spiele oft alle Mitspieler gleichzeitig ihre Aktionen ausführen lassen und deswegen es manchmal ein bisschen chaotisch zugeht.

(Du musst warten auf mich. Ich brauch zwei Speere als Hilfe. Ihr könnt jetzt nicht in den Wald gehen. Ich hab hier ein Mamut. Wir müssen das Mamut jagen… Ich will kein Mamut jagen, ich will nach Hause und noch einen Menschen bekommen. Ich will … ok.. kriegen wir beim Mamut so viel Fleisch. Ok, dann jagen wir doch das Mamut. MAMA, jetzt mach was… ja, Moment, Mama holt sich jetzt erstmal einen Kaffee.)

Beide Kinder waren von der Geschichte, die sich aus dem Spiel entwickelt, fasziniert.  Die Zeichnungen und die Aktionen sind auch alle sehr erzählerisch. Ein Spieler entscheidet sich beispielsweise, in die Wildnis aufzubrechen und geht in den Wald. Im Wald versprechen wir uns alle, dass er auf Wildtiere trifft, die er jagen kann. Jagen bedeutet Fleisch und am Ende des Tages müssen wir alle Menschen in unserer Gruppe statt bekommen. Aber diesmal kommt alles anders: Statt dem erhofften Reh ist er in Dornen getreten. Entweder ein anderer Spieler schickt Hilfe oder er verliert zwei Lebenspunkt. An Dornen verletzt man sich eben. Aber vielleicht können wir noch den Rohstoff Holz aus der Karte rausholen. Gemeinsam.

Das Spiel ist also eine Geschichte. Von den ersten Tagen der Menschheit mit Rehen, Dodos, Wölfen und Traumkarten. Alles ohne Fantasykram und mit viel Zauber. Das Spiel hat eine Solovariante – das ist für mein spielend unersättliches Kind ziemlich spannend.

Und auch hier: Das Spiel ist nicht als Kinderspiel konzipiert. Ich spiele nur eben oft mit Kindern und beleuchte Spiele nach ihrer Tauglichkeit auf Kinder bezogen. Das Spiel ist kein komplexes Kennerspiel mit zig Möglichkeiten. Es hat eine angenehme Spieldauer von so ner guten Stunde und lebt von der Vorstellungskraft seiner Spieler. Mit Kindern also ideal.

Welche Spiele habt ihr so in letzter Zeit entdeckt?

(unbezahlte Werbung/private Empfehlung)

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