Menu

Wanderung im November

Zugegeben, ich habe mit mehr Widerstand gerechnet. Aber die Kinder sind begeistete Wanderer und da vergesse ich, dass ich die einzige mit Muskelkater sein werde, wenn wir wandern gehen. 

Wandern ist im Oberland eine Massenveranstaltung. Aber es gibt Zeiten und Wege, da kann man mal durchschnaufen. 

Gut, es ist mehr wie ein Spaziergang durch den Stillstand der Natur, den uns der November vorgaugelt. Natur ist nie Stillstand, aber im November, wenn morgens die Sonne durchbricht, hat man kurz das Gefühl, alles kommt zur Ruhe. 

Mehr als zwei oder drei Stunden waren wir unterwegs. Mehr ein Spaziergang als eine Bergwanderung, aber voller melanchloischer Schönheit und Ruhe. 

Im Laufe des Vormittags kroch dann der Nebel zu uns hoch. Erst nur im Blick auf das Tal zu erahnen, wurde er immer dichter und weißer. Wir hatten schnell das Gefühl, auf Wolken zu schauen. 

Beim Abstieg gingen wir dann in den Nebel hinein. Die Jungs riefen begeistert, dass wir in eine Geistersonne schauen. 

Kalt und klamm in nur wenigen Augenblicken. Je weiter wir runtergingen, desto mehr Wanderer kamen hinauf. Manche gehen über Weiden und verlassen die vorgegebenen Wege. Ich halte das für eine Unsitte. 

Obwohl wir alle einsamer werden im November, hoffe ich, ihr könnt auf die schönen Details achten. Auf die Momente im Stillen. Wir sehen uns wieder. 

2 Comments

  • Uli
    8. November 2020 at 08:33

    Tolle Fotos und schöner Text, deine Schreibe hab ich schon sehr vermisst. glg Uli

    Reply
    • fadenvogel
      9. November 2020 at 10:53

      Danke, liebe Uli. Das freut mich wirklich sehr.

      Reply

Schreibe einen Kommentar zu fadenvogel Cancel Reply