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Die Bestimmung – Divergent von Veronica Roth

In einer unbestimmten Zukunft wird die Gesellschaft, die nur noch aus einer zerstörten Stadt zu bestehen scheint, von fünf Fraktionen beherrscht. Jede Fraktion hat ihre eigenen Wahrheiten, eigenen Umgangsformen, eigenen Ideale.

Die Alturan stehen für die Selbstlosigkeit und erinnern in ihrem Habitus bisschen an mittelalterliche Mönche. Die Ferox sind die Krieger und bewachen einen Zaun, der wohl um die Stadt geht und der die Stadt vor irgendwas beschützen soll oder etwa die Stadtbewohner einschließen? Die Amite glauben an die Freundlichkeit und sind mit ihren Farmerdarsein die Hippies der Gesellschaft. Die Ken und die Candor habe ich immer verwechselt – die Ken stehen für die Wissenschaft und die Candor für die Aufrichtigkeit.

Ein Eignungstest soll alle Sechzehnjährige prüfen, zu welcher Fraktion sie gehören und diese übernimmt dann die weitere Ausbildung – die Initiation. Die Jugendlichen kommen weg von zu Hause und leben weiterhin in den Hauptquartieren ihrer Fraktion.

Die Hauptfigur ist ein Mädchen namens Tris und kommt aus dem Hause der Altruan, sogar eine recht wichtige Familie. Der Vater ist Teil der Regierung. Dennoch entscheidet sie sich für die Ferox. Das Buch dreht sich hauptsächlich um die Aufnahmerituale der Ferox. Tris stellt sich den Idealen ihrer neuen Fraktion: Sieh deinen Ängsten ins Auge und sei tapfer. In einer Mischung aus Kämpfen und Simulationen werden die Kandidaten getestet – und es zweigt sich früh, dass die Führung der Ferox nicht Teamgeist, Fairness und Selbsterhaltung auf ihre Fahnen geschrieben haben.

Und es gibt eine Liebesgeschichte, die sich aber eher holprig in alles einfügt. Liest sich ein bisschen unglaubwürdig, aber Schwamm drüber.

Ein weiteres Detail ist, dass es Gott noch gibt. Gott kommt am Rande immer mal wieder vor – in Sprüchen oder Gebeten. Die Autorin scheint eine Gottesfürchtige zu sein – dank sie am Ende des Buches auch Gott als Erstes. Gott in dystopischen Romanen ist wirklich selten, normalerweise ist Religion vergessen und kommt als Schleier der Vergangenheit mal durch, aber hier ist es noch als christliche Religion erkennbar. Ist es ein wirklich gelungener Coup der Autorin, die christlichen Leitmotive so zu verbergen, dass die verdorbenste Fraktion die der Wissenschaftler ist? oder ist das Zufall?

In wenigen Tagen startet der Kinofilm und der Trailer verspricht eine romannahe Umsetzung. Allerdings sind natürlich alle ein bisschen älter als im Roman oder sehen zumindest so aus. Das ganze dystopische Kampfszenerie erinnert natürlich an die Tribute von Panem. Wobei bei Panem die Gesellschaft wirklich durch und durch verdorben war. In Bestimmung geht es mehr um das Individuelle und ist nicht so einfach gesellschaftskritisch zu lesen. Da war Panem wirklich einmalig. Die Bestimmung ist nicht so spannend, hat aber wirklich nette Details.

Ich werde die Reihe auf jeden Fall zu Ende lesen, aber mir graut ein bisschen vor Teil 2 – im Reich der dystopischen Jugendromane ist Teil 2 immer am langatmigsten. Die Hauptfigur wird traditionell von ihrem Liebsten getrennt und findet so heraus, dass sie auch ohne ihre große Liebe stark ist. Da bin ich aber gespannt drauf, weil am Ende von Teil 1 der Bestimmung nichts mehr so ist wie zuvor und Tris bereits weiß, dass sie alleine stark ist.

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