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Fifty shades of grey – ein Film über die Moral

Ein Samstagskaffee verspätet ohne Kaffee, dafür mit Cocktail und irgendeinem wirklich seltsamen Mischgetränk. Wir sind Samstag Nacht aus. Diesmal auf dem Programm: 50 shades of grey

Das Kino ist voll, Spätvorstellung 22.30 Uhr. Ich bin überrascht. Komisch. Was dieser Film so alles macht.

Von vornherein: Ich steh auf diesen Hype. Ich steh darauf, wenn irgendeine Mutti aus einem Vorort eine fanfiction (selbstgeschriebene Geschichte mit bekannten Hauptdarstellern in einer bekannten Welt) über die Twilight Serie schreibt und damit irgendwie einen weltweiten bombastischen Erfolg hat. Durch den trash-verbreitenden Netzpöbel. Geil. Dachte ich zumindest – VOR dem Film.

Wir sind also bei Mommy porn, sprich erotische Geschichten von Frauen für Frauen. Ich rümpfe bisschen die Nase über dieses Wort. Als ob nur Männer ein Anrecht auf „echte“ Pornographie hätten. Aber da muss ich noch mal genauer überlegen, wahrscheinlich ist das auch so.

Ich habe diese Bücher nicht gelesen, aber ich habe eine wage Vorstellung, um was es jetzt wohl gleich geht. In den ersten 5 Minuten wird mir klar, dass dies ein Märchen ist. Arme Studentin, reicher junger Mann mit dunkler Vergangenheit. Ein Märchen.

Die Studentin soll 21 Jahre alt sein, aber die Schauspielerin kommt mir wie 31 vor. Ein bisschen wirkt die Jungfer dadurch altbacken. Als sie ihm ihre Jungfernschaft schließlich gesteht, sagt er irgendetwas Sachliches wie :“Das sollten wir korrigieren.“ und vögelt sie erstmal. Das wirkt natürlich witzig, wenn man die 30jährige Schauspielerin vor sich hat, die mit Ponyfrisur und kauender Unterlippe irgendwie mädchenhaft wirken soll. (und es nicht tut, das ist eine echte ausgewachsene Frau, nichts mehr für Teen mom)

Insgesamt hat der Film ziemlich viele solcher völlig witzigen Stellen. Das Kino lacht. 50 shades of grey trifft meinen Humor auch ziemlich oft, keine Ahnung, ob das von Anfang an so gewollt wurde.

Die Geschichte dreht sich darum, dass ihr ein Vertrag vorgelegt wird. Ein Vertrag, der sie zu einer ganz bestimmten extrem devoten, sexuell orientierten Rolle ihm gegenüber verpflichtet. Diesen Vertrag soll sie unterschreiben und die Kontrolle abgeben.

Irgendwie verstehe ich das Ganze nicht ganz, weil die ganze Zeit sagt er, er wäre so unromantisch und suche eine Sklavin und dann macht er die ganze Zeit hyperromantische Sachen mit ihr, fliegt mit ihr zu seiner Familie, alles schon bisschen wie Maiglöckchen im Wind.

Kein Wunder, dass sie verwirrt ist und die ganze Zeit vor sich hin stammelt, sie wolle „mehr“.

Ich bin genervt und denke mir mehr als einmal: so eine Zicke…

Dabei geht es in diesem Film darum, dass sie nicht etwa irgendein „mehr“ jenseits der wilden sexuellen Spielchens von ihm will, sie will was „anderes“.

Sie will Blümchensex und Löffelchenstellung, so in etwa kommt mir das vor. Falscher Mann, Baby, falscher Mann. Dann aber enttäuscht mich das Märchen und macht mich traurig, denn er ist wohl offensichtlich krank. Klar ist er krank, sonst würde ein Mann wohl so eine dominante Rolle nicht ausleben wollen. Ich kotz gleich. Sie soll ihn retten, es ist wohl irgendein dunkles Kindheitstrauma, dass ihn zu einem abartigen Sadomaso-künstler hat werden lassen. Ätzend. Das soll die Botschaft sein?

Dieser Hype war eine Chance auf eine so wunderbare Botschaft, aber es wurde vermasselt und zu einem moralisierenden Anklage an alles, was irgendwie anders ist. 50 shades of grey ist spießig und stärkt nur die, die auf den Mainstream stehen. Alle anderen sollen gerettet werden. Vielleicht schafft es Ana (so heißt die Studentin) auch, einen schwulen Mann wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Beim dominanten Mann hat sie es ja fast geschafft….

Viele Menschen stehen auf ganz unterschiedliche Dinge. Männer schlafen mit Männern, andere Männer schlafen mit Frauen, Frauen schlafen mit Frauen, andere Frauen schlafen mit Männern.

Eine Frau, die auf Männer steht und ein Mann, der auf Frauen steht, das ist der Mainstream. Sie treffen sich, verlieben sich, haben fotspflanzungsgerichteten Sex auf gleicher Augenhöhe. Ist doch auch irgendwie okay, dass das Mainstream ist. Die meisten Menschen leben so oder streben es zumindest an.

Ich kann mir gut denken, dass es schwieriger ist, in einer Gesellschaft den passenden Partner zu finden, wenn das nicht das persönliche Gelbe vom Ei ist. Ich kann mir vorstellen, dass es anstrengend ist und nervenaufreibend und enttäuschend und befreiend. Ich denke, dass es Männer und Frauen gibt, die voll auf dieses Sklaven-Herren-Sex-ding stehen. Ich hätte mir gerne eine Geschichte angesehen, die von dieser Liebessuche erzählt, auch gerne in Märchenform mit Millionärsprinz und Literaturstudentinnenprinzessin. Aber das wurde nicht erzählt.

Vielmehr sagt 50 shades of grey, dass ein Mann, der auf das Sklaven-Herren-Sex-ding steht, zwangsläufig krank sein muss, denn er hatte bestimmt eine entsätzliche Kindheit. Man sollte diesen Mann emotional retten. Ihn von seinen Zwangshandlungen befreien.

Dazwischen zeigt der Film die Soft-Porno-Sex-Szenen, die mit Fesselspielchen und Augenverbinden und auch kleineren Schlägen einen ganz zur übrigen Handlung konträren Punkt hineinbringen: es gefällt ihr nämlich ganz ausgesprochen gut, das ganze Sex-ding mit dem Monster. Die Szenen sind lustvoll und erotisch und versprechen eine ganz ausgezeichnete Zeit mit einem Mann, den man mit „Sir“ anzureden hat…Was ist also dein Problem, Mädchen? Scheint doch insgesamt eine ganz angenehme Wochenendbeschäftigung für dich zu werden.

Aber dann kommt die Szene der Szenen: über die Grenze hinaus geschossen, Mr. Grey. Ich drehe mich im Kino um und beobachte den Pöbel: Was sagen mir die Gesichter? Wer hat jetzt schuld daran? Wer hat jetzt wen missbraucht? Er doch wohl sie, oder? Die Hauptdarstellerin heult, er ist bisschen hilflos und ich? Ich rege mich auf…da wird lang und breit darüber philosophiert, dass sie Worte hat, die die Handlung sofort beenden. Ich kenne das mit diesen Exit-Worten schon auch. Gerade bei Sex-dingern, bei denen mit den Grenzen gespielt wird, ist es doch ziemlich wichtig, solche Worte zu vereinbaren, und sie auch zu benutzen. Sie hat sie nicht benutzt und wollte nur mal sehen, wie weit er denn so geht. Blödsinn. Klar ist das dann Missbrauch. Klar ist das nicht schön – gerade auch für ihn nicht schön. Die große Frage ist für mich eher: Was, wenn sie diese Worte benutzt hätte und was, wenn er trotzdem nicht aufgehört hätte…damit wäre es auch bei mir angekommen, dass er krankhaft agiert. So aber verschwimmt alles und der Film klärt über nichts auf. Die Moral bleibt bei der Blümchensex-Fraktion, es gibt keine Inseln für die anderen.

Erinnert sich jemand noch an Secretary aus dem Jahr 2002 von Shainberg? Da gab es auch einen Mr. Grey, der gepeinigt war von seinen dominanten Vorstellungen, keinen Platz für sich gefunden hat und schließlich auf einen Menschen getroffen ist, der gepeinigt war von seinen devoten Gefühlen und keinen Platz gefunden hat. Bingo. Jedes Tröpfchen findet sein Deckelchen. Das ist doch die Grundidee von Liebesgeschichten. Und in einem Film kann man das auch noch einem mainstream-sex-geprägten Pöbel erklären und alle fühlen sich besser danach.Etwas muss nicht für alle nachlebbar sein, etwas muss nicht immer moralisiert werden, um für alle verständlich zu sein.

Ich gehe aus dem Kino raus mit extrem gemischten Gefühlen. Wer ist noch mal gleich Erfinderin der Suppe? Jahrgang 63, Mutter von zwei Söhnen…ich habe jetzt keine Ahnung, wer die Frau wirklich ist, aber ist das eine Phantasie oder schreibt da jemand von etwas, von dem er auch wirklich was versteht? Ich befürchte nicht. Ich glaube, dass ist eine Phantasie und verrät in ihrem Hype nichts über die BDSM-Inselbewohner, sondern klagt nur über die Unzufriedenheit und die Verwirrtheit der Blümchensex-Fraktion. Schade. Ich wäre scharf gewesen auf einen voyeuristischen und seichten Blick auf die Insel. Und hätte gerne eine Liebesgeschichte, die mir sagt: es ist alles in Ordnung, es gibt für jeden Prinzen eine Prinzessin…relaaaaax…

19 Comments

  • Larissa//No Robots Magazine
    16. Februar 2015 at 09:08

    Ist diese Frau vielleicht auch so hyper-christlich wie die Twilight-Frau? Dann geht’s ihr bestimmt auch gar nicht um Sex, sondern nur darum, die Seele zu retten, damit alle ihren gottbestimmten Platz in der Gesellschaft finden …

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    • fadenvogel
      16. Februar 2015 at 09:40

      Die Frau kommt aus England und nicht aus Gottes heiligstem Land, aber das ist es nicht, glaub ich. Das Christentum ist nicht ihr Problem, aber – wie gesagt – ich habe die Bücher nicht gelesen, aber mich im Netz mal mit den Fortsetzungen zugespoilert – ich befürchte, es wird immer schlimmer in den nächsten Teilen.

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  • Frau Margarete
    16. Februar 2015 at 11:41

    Hab ich ehrlich gesagt noch nie so betrachtet wie du. Ich weiß auch nicht, ob man da so viel reininterpretiert muss oder soll. Ob die Autorin selbst das tut. Im Prinzip ist es halt ne Liebesgeschichte mit diesem typischen „ich muss dich retten“-Gedanken. Egal obs dabei jetzt um SM, um Drogen oder um sonstwas geht. Ist, meiner Meinung nach, einfach ein beliebtes Motiv in diesem Genre.
    Jedenfalls, ich denke die Autorin hat da einfach ihre Phantasie ausgelebt. Die Story entstand ja auch aus einer Twilight-Fanfiction. Was mich jetzt vor allem schockiert ist, dass die Dame Jahrgang 63 ist – ich hab immer geglaubt dass es sich um eine Mittzwanzigern handelt, vielleicht eine Frau Anfang 30, älter aber nicht.

    Wie dem auch sei. Ich hab den Film so oberflächlich betrachtet wie er vermutlich gemeint ist und fand ihn ganz gut 😉

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    • fadenvogel
      16. Februar 2015 at 13:08

      Ja, und die Schauspielerin ist 25 Jahre alt, ups, sorry, aber Dakota, du wirkst halt einfach….reifer? Keine Ahnung.

      Ja, deiner Meinung wäre ich auch, wenn es diesen massiven Hype nicht gäbe. Ich finde es halt voller schnöder Doppelmoral: Wir (als Gesellschaft der Mainstream) sind so supertolerant, wir haben ja auch alle Spaß an Reitgerten im Bett, ist ja heutzutage auch schischi alles mit uns, ABER solltest du ernsthaft auf dieses Zeug dauerhaft und konsequent stehen, dann müssen wir dir leider mitteilen, dass wir uns das nur vorstellen können mit der Annahme, dass du eine schwere Kindheit hattest und einfach krank bist.

      Wie gesagt, dass ist schon auch verbunden mit dem Hype. Die Gesellschaft ist grad soooo aufgeregt: wir dürfen ab jetzt Fesselspiele im Schlafzimmer veranstalten! Und sagen aber ganz klar: Stop, mehr wäre krank.

      Ich fände es schön, wenn wir aufgeregt wegen der fesselspiele wären ohne die Menschen jenseits als krank zu definieren.

      Die Fiftyshades-Lady wurde 2012 von der Times zu einer der 100 einflussreichsten Frauen gekürt. Sich ihre Botschaft genauer anzusehen und damit auch die versteckten Bilder aufzudecken, finde ich schon auch sehr wichtig….

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      • Frau Margarete
        16. Februar 2015 at 16:49

        Ja, ich verstehe den Punkt, den du ansprichst und finde es richtig und wichtig was du sagst.
        Allerdings, und das wäre dann halt mein Gedanke in der Sache, bin ich mir nicht sicher, ob die Masse der Leute überhaupt soweit denkt und das da rein interpretiert. Ich würde mich selbst schon auch als kritischen Filmgucker bezeichnen, habe das jetzt aber nicht in dem Film gesehen. Was nicht heißen soll, dass es nicht da ist. Aber dass andere Menschen es halt auch nicht so wahrnehmen.

        Ich glaube, ich muss da nochmal drüber nachdenken. So ganz genau weiß ich noch nicht, was ich dazu zu sagen habe 😉 Dein Beitrag ist aber auf jeden Fall sehr toll geschrieben und lesenswert, denn den Grundgedanken darin teile ich mit dir.

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  • Regula
    16. Februar 2015 at 14:11

    Ich denke mal, ich werde mir die grauen Schatten nicht zu Gemüte führen, werder in Buch noch in Filmform. Kann mich irren. Es macht mich einfach nicht an. Vielleicht, weil alle Welt davon redet, weil die richtigen Leute dafür besorgt waren, dass alle Welt davon redet. Vielleicht, weil es cool ist, zu sagen, „hey, ich habe Fifty Shades of Grey gesehen, ich stehe auf erotische Filme,“ im Gegenzug laut Statistik „alle Welt“ Pronos schaut, aber niemand davon redet, weil se irgendwie wäh, erniedrigend für die Frau, oder was auch immer ist?

    Wenn ich so lese, dass die Hauptdarstellerin gute 20 ist, der Mann (wie alt?) offensichtlich krank, dass klar ist, wo Grenzen überschritten werden, so bedient auch diesesBuch/dieser Film die Clichés. Das Publikum macht ein bisschen wäh und guckt doch fasziniert zu.

    Was? Eine der hundert einflussreichsten Frauen?

    Und warum ist Frau Margarete schockiert, dass die Autorin 50 + ist? Dürfen nur jüngere über Sex reden oder gar schreiben?

    Na ja. 🙂

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    • Frau Margarete
      16. Februar 2015 at 16:40

      Schockiert war vielleicht das falsche Wort. Erstaunt trifft es eher. Über das Alter der Autorin bin ich erstaunt, weil sie mit Ü40/Ü50 scheinbar noch Fanfictions schreibt – was ich zwar keiner älteren Frau absprechen möchte, dennoch seltsam finde. Noch dazu über Twilight. Noch dazu so platt. Die Story liest sich für mich eben eher wie eine „Kleinmädchen-Phantasie“, nicht besonders reif. Daher war ich verwundert über das Alter 😉

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  • Lee Holloway
    17. Februar 2015 at 22:57

    Save, sane, consensual… der Ehrenkodex der Szene, des Lifestyles.
    Immer sicher, immer mit Verstand und immer im Einverständnis.

    Das ist die wunderbare Botschaft, die leider verpasst wurde.

    Ich habe den Film nicht gesehen und werde mir das Geld sparen. Das Buch habe ich jetzt als Hörbuch angefangen, springe über die unerträglichen, langweiligen Szenen vorwärts und quasi von einem „Red flag“ (Zeichen/Verhalten, an dem man erkennt, dass die Beziehung in die Missbrauchsrichtung läuft) zum nächsten.
    Zwischendurch kommen Sätze die mich stutzen lassen, die „echt“ klingen, als wüsste die Autorin um was es geht, aber leider ist das Gesamtbild nicht stimmig.

    BDSM ist so viel mehr, es geht um Vertrauen und Hingabe und Respekt. Nur wenn man 1000%ig vertraut kann man sich wirklich komplett hingeben und sich Respekt verdienen – egal welche Rolle man innehat. Und dann gibt es ihn nicht, den kranken Sadomaso-künstler, dann gibt es nur, wie in jeder Beziehung eine vertrauensvolle Basis, auf der die Wünsche und Sehnsüchte beider Partner, einvernehmlich, ausgelebt werden.
    Ich habe das große Glück meinen Platz und meine Rolle gefunden zu haben.
    Ich habe bewusst und freiwillig einem anderen Menschen die Kontrolle über bestimmte Bereiche meines Lebens gegeben. Für mich ist es die natürlichste Sache der Welt. Ich will das so.
    Man könnte es als großes Spiel sehen, als Ausgleich, Insel, vom Alltag. Einfach mal nicht denken müssen, einfach mal abgeben, einfach mal jemand anderen machen lassen.
    Machen lassen was er/sie will, denn das ist die andere Rolle. Die Kontrolle zu haben, über alles, in extremen Fällen über das Wohl des anderen. Dass es hier Regeln, Grenzen, Absprachen und ein safeword braucht, versteht sich von selbst (sane!). Und die Verantwortung trägt jeder selbst, denn egal wie viel man abgesprochen hat, manchmal gibt es den Punkt wo man unterbrechen muss, aus welchem Grund auch immer.
    Und das ist einer der vielen Punkte, den die Autorin nicht verstanden hat, den sie nicht sieht und anscheinend auch nicht kennt. Denn das was in der Schlussszene passiert (jap, ich hab tatsächlich bis zum Ende durchgehalten) ist ganz klar ein Missbrauchsmuster. Ana macht sich selbst zum Opfer, aus Liebe, um ihm zu gefallen, um ihn zu retten. Das geht in keiner Beziehung gut, ob es um Alkohol oder Drogen oder sonstige Dinge geht. Leider ist das auch nach zig Jahren vermeintlicher Emanzipation immer noch nicht in den Köpfen angekommen.

    Ich finde diesen Hype sehr spannend. Ich freue mich, dass alle sich bemühen und „BDSM“ statt „SM“ sagen, ein großer Schritt in die richtige Richtung  und ich kann „the secretary“ wirklich empfehlen, als liebevollen Einblick in eine Welt außerhalb des Mainstreams.

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    • fadenvogel
      18. Februar 2015 at 13:12

      Danke für deine offenen Worte. Ich freue mich, dass ich ohne viel Insider-wissen die für dich auch passende Interpretation dieses Filmes getroffen habe. Aber vielleicht braucht man auch gar nicht viel Insider-wissen, man braucht vielleicht nur die unumstößliche Wahrheit, dass BDSM keine krankhafte Form der Sexualität ist, sondern nur eine von vielen.

      Warum ist eigentlich BDSM statt SM wichtig?

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      • Lee Holloway
        18. Februar 2015 at 19:53

        Deine Interpretationen finde ich immer wieder faszinierend, deswegen bin ich dir gegenüber gerne sehr offen 😉

        S/M steht für Sadismus und Masochismus, was lange Zeit das einzige Bild der Szene nach außen war. Aber wie gesagt, das Feld ist breit gefächert (50 shades 😉 ) und deswegen wurde die Abkürzung BDSM eingeführt.

        B/D für Bondage/Disziplin, D/s für Domination/submission und S/M für Sadismus/Masochismus. Wikipedia erklärt das ganz gut: https://de.wikipedia.org/wiki/BDSM

        Entgegen der landläufigen Meinung und auch dem Bild, das der Film vermittelt, hat BDSM nicht immer etwas mit Schmerz zu tun. Die Varianten sind endlos, von Leuten, die einfach nur bestimmte Aspekte des Alltags kontrollieren wollen/kontrolliert bekommen wollen, Leuten die sich gerne verschnüren/fesseln lassen und Schmerzen weder zufügen noch erdulden wollen.
        Dieser Vielfalt wird das Bild vom peitscheschwingenden Cowboy in Leder nicht gerecht 😉 BDSM sagt einfach mehr aus.

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  • Tanja Amira
    22. Februar 2015 at 19:51

    *ja, die von der Arbeit 😉 * Da ich jetzt auch drin war, hinterlasse ich mal faulerweise meinen Kommentar von Imdb.
    I´ve read the books part 1 and 2. I´ve had big problems with the reason why Christian is how he is, because I feel it´s a book against BDSM and not for it. Like it´s something that has to be cured and rescued from.

    The movie is okay for a girl´s night/romance movie. They have cut a lot (especially the scene with a slip and the boathouse, which I really liked in the book.) The BDSM scenes were veeery tame, like to hits with a flogger and that´s it.

    And sadly, I´m really no fan of Jamie Dornan´s performance. He just isn´t what I thought of Christian Grey. No charisma, nor nothing. He should be played by someone who can control everything, himself and the room he walks into. Someone who´s beautiful, who every woman looks after. Mr. Dornan has none of that and when he moved over Anastasia to fuck her for the first time, I was nearly laughing, because it was so unerotic. A very bad casting… and did anyone else was confused about his eyes in the first scenes/interview. The right one was always a lot bigger than the left one.

    Dakota was okay, but there was supposed to be nothing special about her in the first part, so she couldn´t do much wrong.

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  • […] Film habe ich an anderer Stelle ja schon auseinandergenommen. *klick* Trotzdem darf er in dieser Liste nicht fehlen. Diese Liebe konnte mein Herz nämlich so gar aber […]

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  • Leah
    20. März 2015 at 07:01

    Ich wollte dir zu diesem Artikel schon lange einen Kommentar hinterlassen, denn du schreibst mir mit deiner Filmkritik aus der Seele.

    Ich habe den zwar Film nicht gesehen, aber die Bücher gelesen. Und am Ende muss ich sagen, ist es eine langweilige Liebesgeschichte wie in jedem anderen Kitsch-Roman. Klar, die Autorin mischt ein bisschen BDSM in die Geschichte, aber wirklich helfen tut dies auch nicht. Ansonsten geht es wieder einmal darum, dass die Frau den Mann rettet und sie am Schluss ach-so-glücklich-sind, nachdem er – und natürlich nicht sie – geheilt wurde. Ich habe mich selten über eine Buchfigur so sehr aufgeregt als über Anastasia Steele. Sie ist meiner Meinung nach der Gegenentwurf zur Emanzipation und dies nicht, weil sie sich ein bisschen (aber auch nicht richtig) auf seine sexuellen Praktiken einlässt, sondern weil sie so naiv ist wie ein Blumenstock, ihn versucht zu domestizieren und ihre ganze Erfüllung von ihm abhängig macht.

    Ich habe Secretary gesehen und finde es spezieller und genialer Film. Im Gegensatz zu der Geschichte von Fifty Shades ist dieser auch nicht so grauenhaft moralisierend.

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    • fadenvogel
      20. März 2015 at 13:58

      Danke für deinen Kommentar. Ich habe Secretary erst letzendens gesehen und es kommen auch dort *ungesunde* Hintergründe zum Vorschein: ein Vater, der trinkt und wegen dem man sich in die Oberschenkel schneidet, um sich zu spüren. Ein Mann, den man nicht erreichen kann und der vor seinen eigenen Gelüsten erschrickt und sich verabscheut. Dennoch habe ich von dem Film eben nicht das mitgenommen, sondern eher etwas Positives. Irgendwie hat es mein Unterbewusstsein gerührt, dass ich die schrecklichen Einzelheiten der Figuren nicht in Erinnerung behielt, sondern die unbedingte Liebe.

      Fifty shades of grey kommt nicht annähernd an dieses Spektrum heran.

      Reply
  • […] Einen Beitrag, der zwar von meiner Meinung abweicht, aber dennoch lesenswert ist, findet ihr bei Fadenvogel: Fifty Shades of Grey – ein Film über die Moral. […]

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  • […] Frequenz wurde bei Fifty shades of grey auch benutzt, klar, ist auch an den Twilight-Helden angelehnt – ursprünglich. Selbst im […]

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  • Domina zürich
    25. Mai 2017 at 21:07

    Da der Film ganz dem Anschein nach für das Breite Publikum gemacht wurde und somit Mainstream tauglich sein musste/sollte, bin ich der Meinung das man nicht mehr als so eine Story erwarten kann. Ich denke auch das er auch genau da eingeschlagen hat wo er sollte, nämlich bei der „prüden-altmodischen 0815 Hausfrau“ und bei den pubertierenden Jugendlichen…und natürlich an den Kinokassen 😉
    Liebe Grüsse Sen

    Reply
  • Domina zürich
    25. Mai 2017 at 21:23

    Also ich finde auch das dieser Film typisch ist für die Hollywood-Fabrik. Es ist alles schön verpackt und für jeden etwas dabei, nur nicht für den echten SM bzw. BDSM-Liebhaber, Fan oder Praktizierenden. Daher gibt es von mir ganz klar von fünf möglichen Sternen gerade mal 1.5.
    Danke das ich meine gering-geschätzte Meinung auch kundtun durfte…

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