Menu

the 100 – Rezension zu einer postapokalyptischen TV-Serie

TV and me_doneNachdem mir amazon instant video die Serie Outlander gebracht hat, habe ich mir jetzt dann noch eine Serie aus dem brillanten medialen US-Raum gekauft.

The 100

Ein schlichter Titel, dahinter steckt die Geschichte von 100 Jugendlichen, die in einer postapokalyptischen Welt um ihr Überleben kämpfen.

Die Welt ist in einem Atomkrieg unbewohnbar geworden. Raumstationen haben damals den Untergang der Erde vom Weltall ansehen müssen. Sie haben sich zusammengeschlossen und eine gigantische Raumstation gebaut – the Ark. Auf der Ark ist das Leben von Pflichterfüllung und Rationierung bestimmt. Wir befinden uns in der 3. Generation auf der Ark. Ein Kontrollrat mit einem Kommandeur hat die Herrschaft inne und die Gesetze sind hart. Unter 18 Jahren wird man inhaftiert, begeht man eine kleine Übertretung über 18 Jahre, so wird man exekutiert: in den Orbit entlassen.

Klar ist, dass nun keine Verbrecher für die Mission der Ark übrig sind, die über 18 Jahre alt sind und so sendet die Ark ihre einzigen 100 kriminellen Jugendlichen zur Erde, um zu erfahren, ob die Erde bewohnbar ist.

Sie ist es und die 100 Jugendlichen (Sky people) kämpfen nun eineinhalb Staffeln lang nicht nur mit der Umgebung, sondern auch mit sich selbst.

Es gibt eine Vielzahl von Dingen, die ich an dieser Serie sehr genieße.

1. Es gibt einen Handlungsstrang, der sich von Folge zu Folge aufbaut.

Ganz klar, das ist toll. Ich mag es manchmal überhaupt nicht, dass sich Geschichten nur in einem stabilen Setting pausenlos wiederholen. Viele Serien sind so aufgebaut, siehst du eine Folge nicht an, so kannst du dennoch wieder einsteigen. Anwaltsserien, Krimis und Doktorspielchen…nix für mich. Ich mag eine lange Geschichte hören, ich bin beharrlich.

2. Nichts wird gut.

Der Zuschauer weiß nicht viel, aber bei Spannungsmomenten immer ein bisschen mehr als die Akteure. So wechseln sich Rätselenthüllungen und Hoffentlich passiert jetzt DAS nicht ab. Der Zuschauer weiß, dass die Bombe unter dem Esstisch tickt, aber die Geschichte zeigt in aller Seelenruhe das Mittagessen. Wir erwarten den Knall – fuck.

3. Simple Parabeln auf das menschliche Wesen

Die Königsdisziplin einer guten Geschichte ist ja, dass man bekannte Fakten in einem unbekannten Beispiel erzählt bekommt. Wir wissen alle, wie und wann der Mensch zum Tier wird. Welche Opfer man für Kinder bereit ist zu zahlen, welche für die wahre Liebe. Keines der erzählten Elemente ist neu und dennoch höre ich gerne zu. Bei der vielgelobten Serie LoST war der Ofen ja irgendwann aus. Ein Rätsel enthüllt – 10 neue vorgestellt. Hier bleibt alles sehr übersichtlich und dennoch spannend.

4. Gruppendynamik statt Postapokalypse

es geht sehr sehr viel um die Beziehungen innerhalb der Gruppe. Macht und Führung, Lynchmorde und Vergeltung, Liebe und Verrat. Wer die postapokalyptische Welt sehen will, der ist hier falsch. Die meiste Zeit laufen sie durch den Wald und wir erahnen anhand von ein Paar Statuen, dass dort mal eine Stadt gewesen sein muss – und anhand unseres kollektiven Gedächtnisses erkennen wir die Stadt auch, auch wenn wir selbst nie dort gewesen sind. Aber – wie gesagt- das ist für die Serie auch nicht wirklich wichtig.

Die zweite Staffel ist bis zur 8. Folge auch bei amazon erhältlich. Jetzt warte ich mit den US-Zuschauern auf das Staffelende.

„May we meet again.“*

*eine Form des Gebetes auf der Ark

No Comments

    Leave a Reply