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Adventskalender – warum nicht jedes Kind jeden Tag ein Geschenk bekommt

Adventskalender
Die Sache mit dem Adventskalender begleitet mich schon seit Jahren.
Ich suchte lange nach etwas Passendem. Meine Kindheit war oft von Überfluss gekennzeichnet.

Einen Schokoladenkalender für jedes Kind, einen mit Bildern, einen von Oma. Auch mein Mann erzählt mir von mehreren gekauften Adventskalendern hintereinander – ein Phänomen der 80er?

Wir heute machen das natürlich anders (minimalistischer,stylischer,lokaler) – der selbstgebastelte Adventskalender steht im Fokus und oft werden auch für Erwachsene teure Geschenke und liebevolle Kleinigkeiten ausgewählt, die dann in einer stressigen letzen Novemberwoche oder im Dezember peu à peu dazu gekauft werden. Der Höhepunkt der romantischen Paarbeziehung ist ja ein ausgeklügelter Adventskalender.

Als wir noch keine Kinder hatten, habe ich das auch gemacht, aber es war stressig – trotz großer Liebe. Was ist die Lösung? Back zum Schokoladenkalender von Milka&Co und gut is?

Jetzt habe ich doch noch eine Mischung aus dem selbstgebasteltem Kalender und einer bisschen reduzierteren Vorweihnachtszeit für uns gefunden.

Vor ein paar Jahren habe ich 24 kleine Säckchens genäht. Jetzt habe ich zwei Kinder, die als Zwilliche immer alles gleichzeitig bekommen. Aber geht es beim Advent nicht auch um das Warten und das Erwarten? Sagt ja der Name der ganzen Aktion schon…

Deswegen gibt es in diesen 24 kleinen Säckchens tatsächlich 24 Geschenke, aber nicht für jedes Kind jeden Tag. Heute war mein Erstgeborener (1 Minute Vorsprung, ha) dran. Der andere hat (bisschen heulend, bisschen erwartend und bisschen sauer) zugeguckt, wie das erste Säckchen aufgemacht wurde. Ich habe ihnen alle Säckchens gezeigt, sie hängen im Wohnzimmer und morgen ist der andere dran – dann kommt eines für Papa und dann darf die Mama eines aufmachen. Erst danach geht es wieder von vorne los. Erwarten halt. Und eine Familiensache draus machen – 6 Adventsgeschenke pro Kind reicht ja auch irgendwie, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind.

In dem ersten Säckchen war ein kleines Polizeiauto drin – mein zweiter Sohn erwartet jetzt – das habe ich ihm angemerkt – das in seinem Säckchen morgen auch ein Polizeiauto drin ist. Das ist es nicht – es wird eine Mundharmonika sein. Ich bin gespannt, wie diese Ungleichzeitigkeit und Ungleichheit ankommt. Natürlich kriegt er auch ein Polizeiauto am Ende des Kalenders. Aber bisschen durchgemischt habe ich schon.

Ich bin sehr zufrieden damit und hoffe, dass wir dieses Konzept so für unsere Familie etablieren können. (und ich hoffe, dass alle Omas und sonstige Querschießer, die es nicht gut aushalten, dass mal ein Kind heult, uns nicht mit neuen mitgebrachten Adventkalendern einen Strich durch die Rechnung machen) Ein bisschen Kindergeschenke, ein bisschen Paargeschenke und das Warten ist auch dabei.

Und ja, ich (Mama the great) besorge die Geschenke für die Kinder und für meinen Mann – seine Aufgabe sind meine 6 Geschenke zu finden. Vielleicht entwickelt er mit den Jahren daraus eine gemeinsame Sache mit den Kindern – fände ich auch schön. Wichteln mit dem Adventskalender. Hauptsache keiner ist gestresst – der Dezember ist nämlich an sich und ganz ohne Kalender schon stressig genug.

10 Comments

  • Larissa//No Robots Magazine
    1. Dezember 2014 at 12:59

    Ich bin ja kein großer Fan von Weihnachten und schenke auch nur den Kindern etwas … aber Adventskalender finde ich irgendwie toll. Ich freue mich, wenn ich jeden Tag eine kleine Überraschung bekomme. Und ich mache auch gerne Adventskalender. Allerdings finde ich es immer übertrieben, wenn Leute ihn mit Wahnsinnsgeschenken füllen. Ich finde, es war schon teuer genug, die Päckchen für meinen Freund mit normalen Süßigkeiten zu bestücken.
    Ich finde deine Aktion super! Auch wenn es für die Kleinen sicher erstmal schwer ist: Es geht ja um die Freude, die Erwartung und nicht den Konsum!
    Mein Lieblingsadventskalender als Kind war übrigens ein kleines Pappdorf, zudem ich mir Geschichten ausgedachte habe. Und ich habe keine Erinnerung, was in den Häuschen drin war …

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  • *thea
    1. Dezember 2014 at 14:04

    Ich habe als Tochter einer Erzieherin ein kleines pädagogisch hochwertig erzogenes Trauma 😉 Aber die Korrektheit meiner Mama wurde durch die Sabotage meiner Oma wieder wettgemacht 😉 So hatte ich einen „normalen“ Schokokalender von der Oma – und den Familienadventskalender von der Mama. Da hingen Zettel dran – und auf dem Zettel standen manchmal Gutscheine für tolle Sachen wie mit Papa ins Schwimmbad oder Süßes – aber auch „Geschenke“ für die Eltern. Aber nicht so, wie du es gemacht hast, sondern sowas wie „einmal Abtrocknen“ oder so. Da war ich aber auch schon älter, und meine Mama fand wohl wir sollten uns etwas mehr im Haushalt beteiligen 😉 Da hatte man als Kind eher das Gefühl den Zonk gezogen zu haben. Aber trotzdem bin ich jetzt als Erwachsene auch der Meinung: Lieber Qualität statt Quantität – und ich bin mir sicher, in eurem Familienkalneder steck viel Spannung für die Kleinen und auch LIebe. LG *thea

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    • Mecki von fein & raum
      1. Dezember 2014 at 14:15

      Ha, lustig, wir haben grade gleichzeitig geschrieben und doch tatsächlich das gleiche „durchgemacht“ :-)))
      LG, Mecki

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      • *thea
        1. Dezember 2014 at 14:58

        oh gott das war bestimmt trend in den 80/90 katholisch und pädagogisch wertvollen Haushalten 😉

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        • fadenvogel
          1. Dezember 2014 at 15:16

          Ist das mit den Aufgaben nicht eher protestantisch?

          Reply
    • fadenvogel
      1. Dezember 2014 at 15:24

      Hat die Mutter deiner Mutter den Sabotageakt durchgeführt oder war das die liebe Schwiegermutter?

      Dass man mit dem Adventskalender so Aufgaben verknüpft werden, kenn ich gar nicht. Ist ja irgendwie total bescheuert…Ich musste zu Muttertag immer so selbstgebastelte „Aufgaben“-Blumen von der Schule aus meiner Mutter schenken…Irgendwie finde ich auch, dass man von den Dingen nicht zu viel wollen darf, so in Bezug auf Kinder, mein ich. Was man als Kind nicht alles „richtiges“ fühlen soll. Ich fände es schon toll, wenn meine Kinder in 15 Jahren nicht Berge von Weihnachtsgeschenke erwarten, ein bisschen religiösen Sinn in dem Ganzen sehen und es aushalten, dass sie nicht immer alles gleich kriegen…Mission accomplished… mit dem Haushalt, da denke ich mir zu gegebener Zeit was aus…

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      • *thea
        3. Dezember 2014 at 10:02

        es war die schwiegermutter meiner mutter 😉

        Reply
        • fadenvogel
          3. Dezember 2014 at 14:27

          (da antworte ich mal ganz trocken) witzig…

          Reply
  • Mecki von fein & raum
    1. Dezember 2014 at 14:13

    Find ich prima, wie Du das machst – und im Zweifelsfall werden Deine Jungs sich doch nach 4 Tagen Warten viel mehr freuen, als wenn sie ohnehin jeden Tag dran sind…
    Bei uns gabs früher übrigens für 4 Kinder auch nur einen gemeinsamen Adventskalender und dadrin waren dann, neben kleinen Süßigkeiten, auch noch jeweils kleien Aufgaben (im Haushalt helfen oder sowas), so von wegen Adventszeit = Vorbereitung auf Weihnachten, gut katholischer Haushalt halt 🙂 Gefreut hab ich mich trotzdem irgendwie immer drauf… Und heute? Gibts keinen Advenstkalender bei uns , bin ja schon froh, dass der Adventskranz steht – mit Kids wäre das natürlich was anderes.
    LG, Mecki

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  • hadassa
    1. Dezember 2014 at 15:09

    Eine super Umsetzung, wie ich finde 🙂

    Bei uns (Einzelkind) gab es zwei Jahre hintereinander Playmobil-Kalender, die ich an und für sich sehr schätze, aber nach zwei Mal war erstmal eine Sättigung erreicht.
    Dieses Jahr habe ich beschlossen, aus dem Päckchenwahn auszusteigen und stattdessen Gutscheine gemacht. Und zwar hauptsächlich Qualitätszeigutscheine für Aktivitäten mit Mama und oder Papa. Da war das Gesicht zwar erstmal lang, aber ich glaube, sie wird es nach und nach durchdringen und dann auch richtig mögen.

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