Menu

Die lustige Galerie des Scheiterns 

Wie weit Realität und Netz voneinander entfernt sind, ist häufig Thema verschiedener Blogbeiträge. Trotzdem bemühen sich alle, dass es glitzert und blinkt. Vor allem im DIY-Bereich. Home-Dekor mit Filter und Weichzeichner. Kurz vor Weihnachten wird es hier in unserer Ecke des Netzes dann besonders schlimm: da werden dann die Lichterketten ausgepackt und der ganze Blog blinkt und leuchtet.

Höchste Zeit, mal was Hässliches zu zeigen. Sich mal dem eigenen Scheitern zuwenden. Pläne, die nicht funktioniert haben.

Das war ein sehr schöner Plan: der Burda-Plan

Im September wollte ich jeden Monat ein Schnittmuster aus der aktuellen Burda nachmachen. Ich weiß, sehr ambitioniert. Hätte vielleicht so oder so nicht geklappt. Aber ich bin schnell mit der Nähmaschine. Ich nähe meistens abends und *höre* Fernsehen. Also, wäre im Bereich des Möglichen gewesen, dass ich es doch geschafft hätte. Aber dann hat mir etwas ganz anderes einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mein erstes Modell war ein britisch angehauchtes Herbstkleid. Ich kann aus rechtlichen Gründen kein Foto davon hier hochladen, aber ich kann es euch verlinken: Herbstkleid Original

Und ich habe daraus das hässlichste Kleid aller Zeiten kreiert.

Wahnsinn. Ich kann davon gar kein Foto von mir darum ins Netz stellen. Chapeau. Nach diesem Kleid verlies mich glatt der Ehrgeiz.

Ach, die Details sind wirklich schöne, aber der Stoff hat alles kaputt gemacht. Und natürlich, dass Burda und Größen echt so ein Ding ist. Keine Ahnung, wie die ihre Größen berechnen, aber ich denke, es sind eher *schmeichelnde Größen*. Wenn du eigentlich eine 42 hast, dann macht Burda eine versteckte 44 draus. Und denkt, dass du (als Frau mit schmeichelnden Blick auf dich selbst) dann eine 42 nähst, obwohl du eine 44 brauchst, es dir aber gar nicht auffällt und du dann so glücklich bist, weil du in den Fummel so großzügig reinpasst. NEIN, ich nähe eine 44, wenn  ich eine Kack-44 ausrechne. Und dann schwimme ich in den Burda-Modellen. Meine Mutter sagt ja immer, man darf bei Burda nie größer wie 42 nähen. Dann kommt man ungefähr hin.

Der nächste Plan: Gemüsesuppe einkochen. 

Einkochen ist ja mein neues Thema. Ich finde es sehr praktisch, immer ein paar *frische* Zutaten im Vorrat zu haben. Und meine Freundin Anna hat mich ja mit ihren Zwetschgen dann völlig fürs Einkochen begeistern können. Auch dieser Weg ist steinig. Ich habe es mit Kartoffeln versucht. Kartoffeln sind natürlich eine krasse Nummer, weil Stärke ja gerne fault. Und faulende Kartoffeln in Salzwasser – Leute, das stinkt. Das könnt ihr euch nicht vorstellen. In meiner Gemüsesuppe sind gar keine Kartoffeln drin, trotzdem hat es nicht geklappt: ich kann es sehen.  Es wächst bereits ein Unterwasser-Pilz in einem Glas. 

Hmm, ein hässliches Bild. Der Weg ist das Ziel. Nicht alles klappt auf Anhieb. Manchmal braucht es mehrere Versuche. Schlimm. Ich würd so Sachen echt gerne aus dem Ärmel schütteln.

Nächster Plan: Sauerteig-Brot-Experimente

Ich backe inzwischen regelmäßig Brot. Und es wird inzwischen richtig gut. Aber machmal auch nicht. Brot ist ein sehr einfaches Rezept. Aber minimale Änderungen können zum Misserfolg führen. Eine minimale Änderung war, dass ich einmal das Brot nicht auf einem Backblech gebacken habe, sondern auf einem gelöcherten Untergrund. Ich hatte die Idee, dass mehr Luft oder so zu einem besseren Ergebnis führen würde. Was mich da wohl geritten hat. Das Ergebnis war, dass mir die Kruste unten vollständig angebrochen ist. Ja, das geht. Schlimm.

Manchmal muss man auch mal im Internet sagen, dass es Stunden dauert bis man so verschlafen süß auf Instagram aussieht. Im übertragenen Sinne trage ich hier meinen Teil dazu bei. Sich selbst und das Netz mal wieder zu erinnern, dass das Leben eine Reise ist mit dem Spruch: man lernt nie aus.

3 Comments

  • *thea
    2. November 2017 at 14:39

    Haha ich musste herzlich lachen bei deinen Einmachgläsern 😀 Das Kleid finde ich aber eigentlich ganz hübsch.. 😉 lg

    Reply
  • Hana Mond
    2. November 2017 at 23:20

    Ja, es gibt so Projekte … bei mir unvergessen: Das Steinbrot (eigentlich alles gemacht wie immer mit der Hefe, aber sie hat nichtmal ein einziges Luftbläschen produziert … entsprechend war die Konsistenz des Brotes. Hätte prima als Mordwaffe getraugt), der geplante Kuchen mit Kinderschokoladencreme-Füllung (war so lecker bei einer Freundin! Bei uns ist die Schokolade toll geschmolzen – beim Sahne hinzufügen wurde es dann eine bröckelige Krümelmasse. Wir trauern noch heute um die KOMPLETTE Packung Kinderschokolade … was wäre die lecker gewesen, hätten wir sie nicht in den Kuchen packen wollen …)
    Und an Näh-Projekten gabs auch so einiges, was einfach nix wurde. Manches soll wohl einfach nicht sein 😀

    Reply
  • uli
    6. November 2017 at 13:49

    Oh Mann, ich kann dir Endlos-Listen von meinen Fails schicken. Unter den Top 10 sind einige Nähprojekte, wobei beim Kleid jetzt einfach der Schnitt schuld ist, ist nämlich sehr schön genäht. Kochsünden gibt es auch zu Hauf und übers Backen red ma erst gar nicht – ich frag mich bis heute, warum bei den Löffelkeks-Rezepten nicht dabei stand, dass Suppenlöffel ungeeignet sind… Glg

    Reply

Leave a Reply